Die skurrilsten Bräuche und Traditionen fremder Länder

Von Julia Schneider

Jedes Land hat seine eigene Kultur und somit auch seine eigenen Eigenarten und Bräuche. Die Verhaltensweisen und Traditionen zwischen den Ländern dieser Welt unterscheiden sich zum Teil enorm. Nicht selten hört man von Urlaubern, dass sie in fremden Ländern einen Kulturschock erlitten haben. Aber gerade das macht andere Kulturen doch so interessant. Damit du ohne Weiteres deinen Urlaub genießen kannst, haben wir dir hier ein paar Fakten zusammengestellt. Also gehen wir mal der Phrase „Andere Länder, andere Sitten“ auf den Grund! Dafür haben wir die Mitglieder des Leb Bunt Vereins persönlich gefragt und einige Fakten aus erster Hand zusammengetragen. Die skurrilsten Gewohnheiten zeigen wir dir hier. Sei gespannt.

Kastengesellschaft in Indien – einem Land der Vegetarier
Kannst du dir vorstellen, in einer Kaste zu leben, in die jeder von Geburt an in eine Art Schublade gesteckt wird? Dieser Kaste kannst du dein ganzes Leben lang nicht entkommen. So ist es zumindest in Indien in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens noch üblich. Aufgrund des Hinduismus werden bei der Geburt alle Menschen einer Kaste zugeordnet. Die jeweilige Kaste bestimmt entsprechend, welchen Beruf, welchen Partner und zum Teil sogar welchen Wohnort man auszusuchen hat.
Wer zu Gast in diesem bunten Land ist, sollte außerdem wissen, dass viele Inder aus religiösen Gründen Vegetarier sind. Einige Tiere wie Kühe, Elefanten, Affen und sogar Ratten sind heilig. Zudem solltest du nicht zum Friseur an einem Dienstag oder Freitag gehen: Das bringt Unglück. Ferner ist es ist ein schlechtes Omen, wenn eine Katze deinen Weg kreuzt, vor allem, wenn du vor einer Prüfung stehst. Die meisten Menschen denken, dass sie die Prüfung nicht bestehen werden, wenn das passiert.
Lustiger Spruch Indiens: You can believe a thief but not a short person.
Lustige Lebensweisheit Indiens: To play the Trumpet in front of a Buffalo and think that she will dance. Es wird normalerweise gesagt, wenn man weiß, dass die Person vor einem nicht verstehen wird, was man zu erklären versucht.

Japan – von Verbeugungen bis zu Hausschuhen
Wenn du jemanden in Japan triffst, solltest du dich zur Begrüßung verbeugen und ihm nicht die Hand geben: Eine der wichtigsten Sitten ist in Japan das Begrüßungsritual. Besucher müssen sich beim Begrüßen genau so tief verbeugen wie der Gastgeber. Sollte dies nicht der Fall sein, sieht der Gastgeber es als Demütigung an. Und noch was: Wenn du anschließend das Haus betrittst, vergiss auf keinen Fall, deine Straßenschuhe auszuziehen, denn die Japaner lieben ihre Böden sauber! Die Japaner unterscheiden streng zwischen „reinen“ und „unreinen“ Orten.
Lustiger Spruch Japans: „Hana tori dango (The Japanese phrase: Hana-yori-dango (dango before flowers)). Dieser Spruch drückt aus, dass du Substanz über Stil stellst. Dango sind japanische Süßigkeiten, die zwar wie Blumen duften, die man aber auch essen kann und die oft in der Hanami-Saison (Blumenschau) verwendet werden.“

Chinesische Tischsitten und grüne Hüte
Wenn du eine Reise nach China planst, solltest du gewappnet sein – denn dort sind die Sitten, vor allem auf dem Lande, vollkommen entgegengesetzt zu denen der Deutschen. Du hast es vielleicht schon einmal gehört: In China ist es Usus, am Tisch zu schmatzen, zu schlürfen oder sich sogar die Nase zu putzen. Bei uns in Deutschland sind solche geräuschvollen Gesten beim Essen kaum vorstellbar: Wer beim Essen keine Geräusche von sich gibt, dem schmeckt es nicht. Doch in China sind die aus unserer Sicht unmöglichen Tischmanieren ein Zeichen von Respekt und Höflichkeit. Zudem stecken Chinesen manchmal Münzen in Knödel: der Glückliche bekommt sie.
Soviel ist nicht genug: Wenn du einen grünen Hut trägst, bedeutet das, dass deine Freundin oder dein Freund eine Affäre hat. Grüne Wald-Jagdhüte sind bei uns Gang und Gebe. Verkehrte Welt

Spanien – das Land der Spätesser
Jedes Jahr um den 15. Mai herum ehrt Madrid seinen Schutzpatron, San Isidro Labrador, mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm mit Konzerten, Aufführungen und einer Vielzahl von Aktivitäten für alle Altersgruppen. Bei den einwöchigen Feierlichkeiten treffen Tradition und Moderne aufeinander. Die Madrilenen verkleiden sich, tanzen Chotis in den Straßen und genießen Picknicks mit Freunden und Familie im Park Pradera de San Isidro.
Traditionelle Speisen, die auf San Isidro genossen werden, sind die Limonada (ein Getränk aus Wein, Zitrone, Zucker und gehacktem Obst, meist Äpfeln) und Rosquillas, Krapfen in verschiedenen Formen und Größen.
Tipp: Wenn du nach „Chulapos y Chulapas, San Isidro Madrid“ googelst, findest du einige Fotos und kannst sehen, wie sich die Leute zu diesem Fest kleiden.
Falls du nach Spanien reist, solltest du außerdem wissen, dass die Spanier „Spätgenießer“ sind: Dort wird normalerweis erst gegen 21 und 22 Uhr zu Abend gegessen.
Lustige Lebensweisheit Spaniens: „No se puede hacer tortilla sin romper los huevos. “ Das bedeutet: Man kann kein Omelett machen, ohne Eier zu zerschlagen: Um etwas zu erreichen, ist es unvermeidlich und notwendig, dass einige Fehler gemacht werden oder einige Opfer gebracht werden müssen.

Trinkgewohnheiten in Australien
Australien, oder Down Under, ist nicht nur ein Land und Kontinent zugleich. Es ist auch nicht nur ein Land der Kängurus. Nein, alle, die gerne mal in nach Down Under fliegen möchten, sollten wissen: Der erste Gang mag direkt zur Theke führen, denn dort gibt es den sogenannten „Shoey“ (eine Trinkgewohnheit) – natürlich nur für den, der es mag. Andere mögen es abscheulich finden.
Lustiger Spruch Australiens: No worries mate! („Alles ist alles.”)

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